In diesem Blogbeitrag auf SCMTMS.de widmen wir uns einem zentralen Aspekt des SAP Transport Management (TM): der Transportausführung. Diese Phase der Logistik spielt eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung und Überwachung von Transportprozessen. Sie ermöglicht es Unternehmen, die im Bereich der Logistik tätig sind, ihre Aufgaben in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen und gleichzeitig eine vollständige Transparenz und Nachverfolgbarkeit der Frachtbewegungen zu gewährleisten.
Überblick über die Transportausführung
Die Transportausführung im SAP TM ist ein umfassender Prozess, der verschiedene Funktionen und Module integriert. Nachdem in den vorherigen Schritten der Transportbedarf identifiziert, aufgezeichnet, geplant und ggf. an Subunternehmer vergeben wurden, liegt der Fokus nun auf der tatsächlichen Durchführung der Frachtbewegungen. Im Rahmen der Frachtauftragsverwaltung werden diese Prozesse ausgeführt und überwacht.
Der zentrale Punkt in diesem Kontext ist die Frachtauftragsverwaltung. Sie dient nicht nur der Planung, sondern ist auch nach dem Verlassen des Fahrzeugs von der Beladelokation für die Statusverfolgung zuständig. Der Frachtauftrag ist das zentrale Dokument, das alle für die Transportausführung relevanten Informationen enthält. Darunter fällt unter anderem auch der Ausführungsstatus, welcher folgende Status annehmen kann: „nicht relevant“, „nicht gestartet“, „in Ausführung“, „ausgeführt“, „unterbrochen“, „storniert“, „bereit für Transportausführung“, „nicht bereit für Transportausführung“, „Ladevorgang läuft“ und „Kapazitätsplanung beendet“.
ERP/TM-Auftragsabwicklung
Die Auftragsabwicklung beginnt in der Regel mit der Erstellung eines SD-Kundenauftrags oder einer Lieferung im ERP-System. Daraufhin wird automatisch ein Transportbedarf generiert, gefolgt von der Erstellung einer Frachteinheit. Diese Schritte gewährleisten, dass alle notwendigen Informationen und Dokumente für den nachfolgenden Transportprozess vorhanden sind.
TM-Transportplanung
In der Transportplanung können die Frachtaufträge manuell geplant werden. Nach Abschluss dieser Planungen wird der eigentliche Frachtauftrag erstellt, der die Grundlage für die weitere Ausführung darstellt.
LE Lagerausführung
In der Lagerverwaltung erfolgt das Kommissionieren und Verpacken der Güter. Diese Schritte sind entscheidend, um sicherzustellen, dass die Fracht bereit für den Transport ist und alle notwendigen Schritte dokumentiert sind. Das erfolgt mittels dem logistischen Ausführungsstatus.
TM-Frachtausführung
Während der Frachtausführung werden die tatsächlichen Transportaktivitäten durchgeführt. Dazu gehört auch das Drucken von Frachtdokumenten, die für den Transport benötigt werden. Diese Dokumente umfassen unter anderem den Frachtbrief und Verpackungslisten.
TM/ERP Frachtauftragsverwaltung
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Berechnung der Transportkosten und die Erstellung von Frachtrechnungen. Diese Prozesse werden in der Frachtauftragsverwaltung abgewickelt und sind unerlässlich, um sicherzustellen, dass die Transportkosten korrekt erfasst und abgerechnet werden.
Dokumentation und Überwachung der Frachtbewegungen
Vor und während der Ausführung erlaubt es die Frachtauftragsverwaltung, Dokumente zu erstellen, die die Bewegung der Fracht und deren Einhaltung dokumentieren. Dabei können Abweichungen zwischen den ursprünglichen Bestellungen und der tatsächlichen Ausführung festgehalten werden. Zudem kann der Ladezustand der Fracht manuell im SAP TM dokumentiert werden.
Druck der Frachtdokumente
Ein wesentlicher Bestandteil der Transportausführung ist die Möglichkeit, Frachtdokumente zu drucken. Dabei spielt das Output Management (dt. Ausgabemanagement) eine zentrale Rolle. Es sorgt dafür, dass alle beteiligten Nutzer und Parteien informiert werden, wenn Aufgaben anstehen oder über abgeschlossene Aktivitäten berichtet wird.
Output Management in TM-Dokumenten
Das Output Management im SAP TM unterstützt die Ausgabe verschiedener Dokumente, darunter:
- Frachteinheiten
- Frachtaufträge
- Frachtbuchungen
- Frachtvereinbarungen
- Frachtabrechnungen
Diese Dokumente können automatisch gedruckt, per E-Mail oder Fax versendet oder archiviert werden.
Post-Processing Framework (PPF)
Das Post-Processing Framework (PPF) spielt eine zentrale Rolle im Output Management. Es definiert die Aktionen, die im Zusammenhang mit der Dokumentenerstellung und -ausgabe erfolgen sollen. Hierbei beantwortet das PPF drei wesentliche Fragen:
- Was soll im Rahmen der Aktivität ausgeführt werden?
- Warum wird diese Aktivität ausgeführt?
- Wann soll die Aktivität ausgeführt werden?
Beispielsweise könnte eine Aktion das Versenden einer gesamten Versandliste via EDI sein, wenn eine Versandliste erstellt wurde, oder das Versenden von Änderungen einer Versandliste via Fax, wenn das Geschäftsdokument im Status „in Bearbeitung“ ist.
PPF-Einstellungen und Aktionstypen
PPF-Einstellungen können im Customizing mit der Transaktion SPRO unter dem Pfad eingestellt werden: Anwendungsübergreifende Komponenten -> Wiederverwendbare Objekte und Funktionen für BOPF-Umgebung -> PPF-Adapter für Ausgabeverwaltung -> PPF-Einstellungen bearbeiten
In der Anwendung /SCMTMS/TRANSPORTATION
werden alle relevanten Aktionsprofile konfiguriert. Ein Aktionsprofil, wie beispielsweise /SCMTMS/TOR_PRINT_ROAD
, enthält verschiedene Aktionsdefinitionen, die während des Ausführungsprozesses getriggert werden können. Diese Aktionen umfassen das Drucken von Dokumenten wie CMR, Frachtbriefen oder Verpackungsetiketten.
PPF-Besonderheiten in SAP TM
Die PPF-Aktionen können Informationen nur dann verarbeiten, wenn diese bereits in der Datenbank gespeichert sind. Dies verhindert, dass beispielsweise vorläufige Transportetiketten versehentlich an ein Spool im Lager gesendet werden.
Weitere Details zu den PPF-Einstellungen innerhalb von SAP S/4HANA finden sich in den entsprechenden Setup-Guides (siehe auch SAP Hinweis 489334).
Fazit
Die Transportausführung im SAP TM ist ein komplexer, aber gut strukturierter Prozess, der zahlreiche Aspekte der Logistik abdeckt. Durch die Integration von ERP, TM und LE-Komponenten sowie der Nutzung des Post-Processing Frameworks wird sichergestellt, dass alle Schritte von der Planung bis zur Ausführung und Abrechnung effizient und transparent abgewickelt werden können. Dies ermöglicht Unternehmen, ihre Logistikprozesse nicht nur gesetzeskonform, sondern auch wirtschaftlich und transparent zu gestalten.