So wickelst du SAP Transportation Management-Projekte schnell und effizient ab
SAP TM-Projekte gelten als besonders komplex: viele Schnittstellen, anspruchsvolle Logistikprozesse, intensive Integration mit SD, MM, EWM oder GTS – und jede Menge Stolperfallen.
Aber mit der richtigen Herangehensweise lassen sich TM-Projekte nicht nur effizienter, sondern auch nachhaltiger realisieren.
In diesem Beitrag auf scmtms.de findest du die 10 wichtigsten Praxistipps, um dein nächstes SAP TM-Projekt gezielt zum Erfolg zu führen – ohne unnötige Schleifen.

âś… 1. Startet mit einem klaren Zielbild
Bevor du Module aktivierst oder Frachtführer anbindest: Klärt gemeinsam, was erreicht werden soll.
Ein SAP TM-Projekt kann vieles sein – von einer simplen Frachtkostenberechnung bis hin zur globalen Transportplanung.
🎯 Frage dich:
- Welche Prozesse sollen automatisiert werden?
- Welche Rollen und User brauchen Zugriff worauf?
- Was soll in 12 Monaten besser laufen als heute?
✅ 2. Modular denken – agil umsetzen
SAP TM ist modular aufgebaut: Planung, Durchführung, Abrechnung, Sichtbarkeit. Viele Unternehmen überschätzen, wie viel auf einmal machbar ist.
🏗️ Tipp:
Starte mit einem MVP (Minimum Viable Process) – z. B. nur Freight Order Management – und erweitere schrittweise.
✅ 3. Key User früh einbinden – nicht erst im UAT
Key User sind deine besten Tester, aber auch deine stärksten Multiplikatoren im Rollout.
đź§ Tipp:
- Nimm sie schon in der Blueprint-Phase mit
- Lass sie selbst Prozesse mitzeichnen
- Trainiere sie frĂĽh auf Fiori-Apps & GUI-Transaktionen
✅ 4. Datenqualität ist Projektqualität
Ohne saubere Stammdaten (Partner, Transporteinheiten, Produktdaten, Tarife) kann kein SAP TM-Prozess stabil laufen.
📌 Daten-Cleanup vor Projektstart:
- Doppelte Business Partner bereinigen
- Tariftabellen konsolidieren
- Realistische Testdaten aufbauen
âś… 5. Fiori & UX nicht vergessen
SAP TM ist nicht nur Transaktionstool – es lebt von der Benutzeroberfläche. Fiori-Apps wie „Manage Freight Orders“ oder „Track Freight“ sollten fester Teil des Launchpads sein.
📱 Praxis-Tipp:
Integriere Fiori UX früh in Schulungen und Rollouts – das erhöht die Akzeptanz enorm.
âś… 6. Transparenz im Projekt schaffen
Viele TM-Projekte scheitern nicht an Technik – sondern an Missverständnissen zwischen IT, Logistik und externen Partnern.
🛠️ Tipp:
Nutze Projektboards, gemeinsame Miro-Whiteboards oder Prozesslandkarten mit BPMN 2.0.
→ So wissen alle Beteiligten jederzeit, wo das Projekt steht.
âś… 7. Schnittstellen realistisch planen
Ein groĂźer Teil der Projektzeit flieĂźt in die Integration: ERP, EWM, GTS, Telematik, Carrier-Systeme.
Unterschätze nicht die Testzyklen!
đź”— Check:
- Wer ist fĂĽr welche Schnittstelle verantwortlich?
- Welche Datenformate und -qualitäten kommen rein?
- Gibt es E2E-Testfälle mit allen Systemen?
✅ 8. Custom Code: So viel wie nötig – so wenig wie möglich
SAP TM ist anpassbar – aber nicht beliebig. Viele Anpassungen lassen sich smarter mit Custom Fields, Fiori Extensions oder der Business Rule Framework (BRF+) lösen.
📉 Tipp:
Vermeide klassische Z-Transaktionen, wenn SAP eine Fiori-App mit Custom Logic unterstĂĽtzt.
âś… 9. Abrechnung & Frachtkosten frĂĽh mitdenken
Oft wird erst am Projektende über Frachtkostenabrechnung und Invoice Matching gesprochen – dabei hängen viele Downstream-Prozesse daran.
💸 Fragen, die du früh klären solltest:
- Wer rechnet ab – TM, SD oder FI?
- Welche Tarife gelten und woher kommen sie?
- Wie funktioniert die Frachtkostensimulation?
âś… 10. Hypercare und Support strukturieren
Auch nach dem Go-live braucht TM Zuwendung: Transportunterbrechungen, Carrier-Fragen, neue Kundenanforderungen – das alles muss gemanagt werden.
đź§Ż Tipp:
- Stelle ein dediziertes Supportteam fĂĽr die ersten 3 Monate auf
- Setze klare KPIs für Responsezeiten und Ticketlösungen
- Baue ein internes TM-Wiki fĂĽr Schulung & Know-how-Transfer
Fazit: Weniger Heldentaten, mehr System
Ein SAP TM-Projekt ist kein Sprint, aber auch kein Mysterium.
Wer strukturiert, modular und praxisnah plant – und die Fachbereiche einbindet – wird nicht nur effizienter live gehen, sondern auch nachhaltig davon profitieren.